4 Perspektiven, eine gute Idee? - Pretty Little Liars (Sara Shepard)
Sara Shepard erzählt in ihrer Buchreihe Pretty Little Liars (die als Grundlage der gleichnamigen Fernseh-Serie diente) die Geschichte der vier Freundinnen Spencer, Hanna, Emily und Aria. Alle Mädchen kommen in ihrer Geschichte durch wechselnde Perspektiven zu Wort. Aber ist das wirklich eine so gute Idee?

Die Jugendthriller-Serie von Sara Shepard handelt von einer Mädchen-Clique, deren Anführerin Alison unter ungeklärten Umständen verschwindet. Drei Jahre später finden die ehemaligen Freundinnen Spencer, Aria, Emily und Hanna wieder zusammen, nachdem sie sich nach Alisons Verschwinden auseinander gelebt haben. Der Grund: mysteriöse Nachrichten von „A“, die droht, alle ihre Geheimnisse aufdecken.
Kapitelüberschriften - ein unterschätztes Stilmittel
Sara Shepard nutzt in ihrem Roman Kapitelüberschriften, etwas, dass ich fernab von Kinder- und Jugendbüchern nicht wirklich kenne. Dabei bietet die Kapitelüberschrift so viel Potenzial. Sie weckt Erwartungen, mit denen wir Autor:innen gut spielen können - ein Element mehr, um Spannung zu erzeugen.
Die Wahl der Perspektive
Was mich bei der Lektüre allerdings am meisten ins Grübeln gebracht hat, ist die Wahl der Perspektive. Shepard wählt den personalen Erzähler, der abwechselnd die Perspektive der vier Mädchen einnimmt. Alle kommen nacheinander zu Wort. Da die Kapitel recht lang sind, braucht es eine ganze Weile, bis wir in der Handlung ankommen. Gefühlt ist die Hälfte des Buches vorbei, wenn Exposition langsam endet. Der Perspektivwechsel verändert Tempo der Geschichte, z.B. dauert es sehr lange, bis ich wieder bei meinem Lieblingscharakter bin und die Passagen mit der Figur, die ich am wenigsten mag, ziehen sich. Ein Aspekt, den ich bei multiplen Charakter-Perspektiven bisher nicht berücksichtigt habe, auf den es sich aber zu achten lohnt.
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