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Am Ende kommt immer der Schluss … aber wie schreibt man ein effektives Ende?

Aktualisiert: 20. Nov. 2021




Es ist zu Ende!


Das letzte Kapitel ist angebrochen, der Bösewicht besiegt und unsere Helden stehen vor der Asche ihrer Welt … und was machen wir eigentlich jetzt?

Wir schreiben das Ende … aber das ist einfacher gesagt und getan, deswegen haben sich eure Zeilenschlinger auf die Suche nach paar Antworten gemacht!



„Der erste Satz verkauft das Buch - der letzte Satz das nächste.“
Mickey Spillane

Das Zitat kommt bekannt vor? Klar, denn in Folge 16 „Ilsebill salzte nach“ hatten wir es schon mal - und heute kümmern wir uns um die zweite Hälfte davon!


Es gibt so viele verschiedene Enden wie es verschiedene Geschichten zu sehen, aber ein paar Grundformen lassen sich herauskristallisieren.

Offenes Ende: Mehr Fragen als Antworten? In dieser, für Kurzgeschichten typische, Variante, bleibt alles offen. Wer liest, entscheidet, wie es endet und kann sich seine ganze eigene Fortsetzung denken.


Geschlossenes Ende: Geradeheraus und ohne viele Verwirrungen. Hier wird von AutorIn vorgegeben, was zum Schluss passiert. Alle Erzählstränge werden (ab)geschlossen, sämtliche Fragen beantwortet und Unklarheiten innerhalb und außerhalb der Geschichte beseitigt-


Meistens ergibt sich eine Mischung der beiden Typen, nicht jedes Detail muss ausbuchstabiert werden und ein paar wenige Dinge der Fantasie überlassen. Dankt immer daran: LeserInnen können denken!


Happy End: Beliebig kombinierbar mit den oberen Typen. Manche Liebesgeschichten werben sogar mit einer „Happy End“ Garantie - dem Ende bei dem alles gut ist, sich alle lieb haben und es keine Massengräber gibt!

Tragisches Ende: Hier wären wir bei den Massengräbern. Auch „dramatisches Ende“ ist es das krasse Gegenteil zum Happy End. Diese Variante lässt keinen Stein auf dem anderen und alle LeserInnen mit Tränen in den Augen zurück. Man denke Werke wer Orpheus in der Unterwelt, die vollkommene „Dramen“ sind.

Für alle gilt die (eigentlich unbrauchbare) Faustregel: Wenn‘s passt, dann passt‘s.


Ein unumstritten wichtiger Punkt beim Schreiben des Endes sind die Erwartungen der LeserInnen.


Erfülle die Erwartungen des Lesers, aber erfülle sie ANDERS als er es erwartet.

Also einfach alle Erwartungen erfüllen?

Meh. Langweilig.

Es kommt auf die richtige Balance an. Kommt das Ende zu sehr wie erwartet, wird es schal und eintönig. Weicht es zu sehr von allen Erwartungen ab, wirkt es gerne „aus der Luft gegriffen“ und kann das Publikum vor den Kopf stoßen.


Und wie schreibe ich das Ende jetzt??


Genauso wie es hundertundeine Methode gibt eine Story zu plotten, gibt es endlose Wege auf ein Ende zu kommen. Wir haben nur ein paar davon als Fahnenträger zusammengetragen:

  • Bei Rindlerwahn gibt es eine schöne Methode das eigene Ende mittels dreier Fragen zu finden:

1. Welches Genre schreibst du?

2. Wer ist deine Zielgruppe?

3. Welche Richtung gibt die bisherige Handlung vor?

  • Eine andere Methode ein „passendes“ Ende zu finden, wäre mit dem Ende anzufangen. Gerade um die ganze Geschichte subtil in die richtige Richtung zu lenken und die passende Menge an Hinweisen zu geben bietet es sich an.


  • Erst Ideen sammeln, dann denken. Schreib alle Ideen für dein Ende nieder, ALLE … und dann geh sie Punkt für Punkt durch. Wenn du etwa fünfzehn Ideen für dein Ende hast, muss früher oder später eines dabei sein, bei dem es klick macht. Und alleine durch das intensive Nachdenken, warum manche Enden nicht funktionieren, findest du heraus, WAS funktioniert.



Zum Mitnehmen gibt es diesmal ein größeres Schreibgetränk: Baut euch ein Ende!

Ihr habt noch keine Geschichte? Der perfekte Augenblick um auszuprobieren, wie man eine Geschichte mit dem Ende beginnen kann!












Mehr (tiefergehende) Diskussionen über ein „richtig gutes“ Ende und die Überlegung, dass man es gar nicht jedem/r Recht machen kann findet ihr in der aktuellen Folge: #40 Und wenn sie nicht gestorben sind … was macht ein gutes Ende aus?



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