Der kleine Frosch sucht seine Zielgruppe
Aktualisiert: 11. Aug. 2022
Auch Verlage können manchmal die Zielgruppe aus den Augen verlieren. "Der kleine Frosch" ist leider nicht als Geschichte zum Einschlafen gedacht.

Gerade bei Kinderbüchern ist die Zielgruppe schwierig einzuordnen. Schließlich richtet man sich in erster Linie an die Mütter (sind wir ehrlich, zu 90 Prozent kaufen Mütter Bücher für ihre Kinder). Sie entscheiden für ihre Kinder. Also muss man vor allem Eltern überzeugen. Zumindest in der Zeit, wenn Kinder noch nicht der Werbung so ausgesetzt sind, dass sie ihren Eltern wegen diesem einen Buch in den Ohren liegt. (Und sind wir mal ehrlich, leider wird es selten um Bücher gehen)
Auch beim kleinen Frosch, habe ich für meine Kinder entschieden. Schließlich wird hier die spannende Geschichte von der Kaulquappe zum Frosch erzählt. Selbst Fressfeinde haben einen Gastauftritt.
Eigentlich ist es so ein süßes Buch. In der Reihe "Wie kleine Tiere groß werden" von Ravensburger ist der "Der kleine Frosch" kinngerecht mit Pappseiten und Cutouts gestaltet. Kinder können damit spielen, Eltern vorlesen und alle lernen etwas. Perfekt.
Aber wann lesen Eltern ihren Kindern meist etwas vor?
Vor dem Schlafengehen!
Wie ist dann meist die Lichtsituation?
Genau. Gedimmt.
Aber um bei dem Dämmerlicht etwas vorlesen zu können, müssen die Kontraste stimmen. Was bei dem Buch leider nicht stimmt. Es sind schöne Farben. Herbsttöne. Aber schwarze Schrift auf dunklem Grün und Petrol kann man leider auch bei gutem Licht nicht gut lesen.
Das ist auch die größte Lehre, die angehende Autor:innen aus diesem Buch lernen können. Denke immer an deine Zielgruppe. (Und achte bei Illustrationen auf die richtigen Kontraste)