In medias res als Kick-Start für Deine Story
Direkt reingehen – und die Leser:innen dann da halten. Das ist es, was ein Einstieg „in medias res“ verspricht. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet etwa „mitten in die Dinge hinein“. Bei einem Beginn in medias res geht man also ohne Umschweife direkt in die Handlung. So spart man sich eine eher erzähllastige Exposition und zeigt die Figur direkt in ihrem Handeln. Auf diese Weise kann man bereits in den ersten Absätzen den Ton der Geschichte etablieren.

Ein Einstieg in medias res kann ganz unterschiedlich aussehen. Während ein Thriller vielleicht mit einer Verfolgungsjagd startet, geht es bei einer Liebesgeschichte damit los, dass die Perspektivfigur einen Streit mit ihrem Partner hat. Es muss aber nicht immer gleich dramatisch sein. Aktion ist nicht gleich Action. Wer direkt in der Handlung einsteigt, braucht dafür kein besonders aufregendes Geschehen, in das die Figuren – und damit auch die Leser:innen hinein geworfen werden. Viel eher geht es darum, dass die gezeigte Situation relevant für die Haupthandlung ist.
Denn die große Chance von einem derartigen Beginn ist die Möglichkeit, von Anfang an ganz nah bei der Figur zu sein und sie so besser kennenzulernen. Außerdem wirft die zunächst undurchsichtige Handlung Fragen auf, die Leser:innen bleiben also im besten Fall dran, um Antworten zu bekommen.
Wichtig ist dabei jedoch, dass man trotzdem alle wichtigen Informationen einstreut. Denn bei einem direkten Einstieg droht die Gefahr, seine Leser:innen zu sehr verwirren – oder, um das zu verhindern, verspätet in einen Infodump abzurutschen. Außerdem gibt es nicht nur ein inhaltliches „in medias res“, sondern auch ein strukturelles.
Mehr dazu, was es mit dieser Unterscheidung auf sich hat, und was du sonst über die Technik des unmittelbaren Einstiegs wissen solltest, hörst du in der Quickie-Folge mit Johanna und Caro.