Keiner will sie bekommen, aber ganz ohne ist es auch irgendwie doof: Absagen. Neben Schreibblockaden und Plotholes wohl einer der meist gefüchtesten Schrecken im Leben einer schreibenden Person. Aber es gibt Wege, mit ihnen umzugehen und ihnen sogar Positives abzugewinnen.

„Vielen Dank für Ihr Manuskript-Angebot, leider passt es derzeit nicht in unser Verlagsangebot. Wir danken Ihnen, dass Sie uns Ihre Geschichte anvertraut haben und wünschen Ihnen für Ihre schriftstellerische Zukunft alles Gute“ – so könnte eine Absage klingen, die eine Agentur oder ein Verlag schickt. Uff. Na toll. Dabei hätte man sich doch viel lieber eine Zusage mit Kusshand gewünscht. Doch wer Bücher veröffentlichen will, wird früher oder später an den Punkt kommen, so eine Rückmeldung in irgendeiner Form zu erhalten. Das ist die harte Realität, denn:

Absagen gehören dazu

Wer veröffentlichen will, muss mit Absagen rechnen: von der Agentur, vom Verlag, selbst von (potenziellen) Leser*innen. Ein Leben in der Kreativwelt ohne Absagen und negatives Feedback ist leider nicht möglich. Dabei können die Gründe für Absagen vielfältig sein. Die Mehrheit der Manuskripte bei Verlagen wird tatsächlich abgelehnt, weil der angebotene Text nicht ins Verlagsprogramm passt. Er hat zum Beispiel das falsche Genre. Das wichtigste, um einer Absage vorzubeugen ist also eine sorgfältige Recherche. Überprüfe vor deinen Bewerbungen genau, welche Genres und welche Geschichten die Verlage veröffentlichen, die dich interessieren. Gleiches gilt natürlich für Agenturen. Wenn du sichergehst, dass dein Manuskript – und auch die Bewerbung selbst – den Anforderungen eines jeden Verlags entspricht, dann erhöhst du deine Chance auf eine Zusagen und ersparst dir unnötige Arbeit.

Verletzte Gefühle sind normal

Schreiben ist ein verletzlicher Akt. Wir geben immer auch ein Stück von uns selbst heraus, wenn wir einen Text jemand anderem zum Lesen, geschweige denn zur Bewertung schicken. Insofern ist es nur verständlich, dass du nach einer Absage enttäuscht, traurig, frustriert, wütend bist. Lasse diese Gefühle zu, denn wenn du sie hinunterschluckst, kommen sie irgendwann auf unangenehme Weise wieder hoch. Sei frustriert. Sei traurig. Sei wütend. Lass alles eine Weile zu. Und dann:

Aufstehen, Exposé richten, weiterschreiben

Irgendwann kommt der Punkt, da musst du wieder aufs Pferd steigen sozusagen. Stürze dich in die Arbeit an einem neuen Projekt oder schau, was du in deinem vorherigen Projekt womöglich verbessern, anpassen kannst. Überprüfe auch deine Bewerbungsunterlagen und hol dir dafür Feedback ein. Du musst nicht nach jeder einzelnen Bewerbung nachbessern, aber mit jedem Mal, da du an deinem Exposé feilst, kann es besser werden.

Über den Schmerz, aber auch die Lernmöglichkeiten von Absagen sprechen Anne, Eve und Caro in unserer neuen Folge. Darin erfährst du auch, wann es auf der anderen Seite Zeit wird, dass du einem Verlag oder einer Agentur selbst eine Absage erteilst, und warum ausführliche Absagen mit konstruktivem Feedback fast schon ein Grund zur Freude sind:

Berühmte Absagen

Und falls es dich beruhigt und vielleicht sogar motiviert: Mit einer Absage bist du in bester Gesellschaft. Beinahe jeder große Name in der Literaturbranche hat schon eine Absage von Verlagen erhalten – oft. Stephen King beispielsweise hat seinem ersten Roman „Carrie“ selbst eine Absage erteilt – bis seine Frau ihn aus der Schublade heraus geholt hat. Bis er veröffentlicht hat, folgten Verlags-Absagen im zweistelligen Bereich. Dr. Seuss – der berühmte amerikanische Kinderbuchautor – wollte sein Manuskript nach 27 Absagen sogar verbrennen. Und C.S. Lewis, Autor der „Chroniken von Narnia“ kassierte sogar mehr als 800 (!) Absagen, bevor er endlich veröffentlicht wurde.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner