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Noras Welten oder wie Du die Regeln neu schreibst!

Der Fantasy-Roman "Noras Welten – durch den Nimbus" von Madeleine Puljic bringt unsere Gastmoderatorin Chrio Reinke in Folge 43 des Zeilenschlinger-Podcasts dazu, die Genre-Grenzen zu sprengen.


Darum geht es …

Nora Winter und ihr Therapeut Ben Pawell stehen vor einem Problem: Sie könnten auf Jahrzehnte in der mittelalterlichen Buchwelt von Eldinor gefangen sein. Als die Handlung von Eldinor sie einholt, stehen sie plötzlich einem Magier und seinem frechen Drachen gegenüber. Da verliert Nora alle Zuversicht: Eine Fantasiegeschichte! Ausgerechnet! Ben verkennt ihre Lage und sein Verhalten droht sie beide an den Galgen zu bringen. Wie lange dauert es bis Nora ihr eigenes Leben wichtiger ist als das von Ben Pawell?


Was ich aus ‚Noras Welten‘ für das Schreiben lernte


Traue Dich, Regeln zu ändern!

Noras Welten ist eine Fantasiegeschichte und Fantasiegeschichten brauchen – das weiß ja jeder Schreiberling – eine komplexe Welt. Harry Potter und der Herr der Ringe zeigen es: Mehrere Kulturen und/oder Völker, ein magisches System, fremde Sprachen und am besten eine eigene Landkarte sind das Minimum einer magischen Welt. Doch Noras Welten zeigte mir, dass es auch anders geht.


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Was in Noras Welten anders ist …

Madeleine Puljic verzichtet in ihrem Roman auf ausgeklügelte Welten, Kulturen oder Sprachen. Die Landkarte der Buchwelt Eldinor hat wenige Schauplätze und Eldinors Charaktere sind holzschnittartig. Doch Nora und Ben sehen sich gezwungen, die flachen Charaktere ernst zu nehmen, denn ihr Leben hängt davon ab. Der freche, kleine Hausdrache des Magiers, Rashuk, droht dabei sie auffliegen zu lassen.


… und warum die Geschichte (trotzdem) funktioniert!

Die Kombination zwischen der Buchwelt Eldinor und den Charakteren funktioniert in Noras Welten. Eldinor ist eine flache Welt und ihre Charaktere sind schlicht. Doch für die Geschichte ist gerade diese Einfachheit Eldinors das, was die Hauptcharaktere der Geschichte, Nora und Ben, herausfordert. Denn sie fallen auf und sind damit störend in einer Welt wie Eldinor, die ihnen keinerlei Versteck bietet. Und so befinden sie sich auf einer unberechenbaren Spielwiese, auf der jedes Wort zu viel sie das Leben kosten kann.



Schlichtes Worldbuilding bringt hier die Tiefe


Die Kombination aus Umgebung und Hauptfigur ist in Noras Welten sehr gelungen. Sie sorgt für Spannung und Unterhaltungswert zugleich. So ist es gerade die Schlichtheit dieser Fantasiewelt, die den Roman von Madeleine Puljic außergewöhnlich und lesenswert macht. Die neue Schreibregel lautet daher: „Erschaffe eine Fantasiewelt, die Deinen Charakter und seine Geschichte auf eine harte Probe stellt.“



Viel Spaß beim Schreiben wünscht Dir

Deine Chrio

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