Vielen von uns und vor allem Anfänger*innen macht es Angst. Überall lauern sie und warten. Was wenn ich auf Betrüger*innen reinfalle? Wie erkenne ich schwarze Schafe, schlechte Tipps und miese Ratgeber?

Das Schreiben ist die Tätigkeit, die wirklich jeder Autor und jede Autorin selbst übernimmt. Doch davor und danach sind wir meist auf Hilfe angewiesen. Ratgeber, Coaches und Schulen sowie Lektorat, Korrektorat, Coverdesigner, Verlag usw. und überall gibt es die Schattenseiten.

Bei Ratgebern in Buchform (egal ob Pint oder E-Book) ist es noch nicht so wild. Wir können uns für verhältnismäßig wenig Geld viele Exemplare kaufen und verlieren nur die Kosten für die, die nicht funktioniert haben. Außerdem können wir Bewertungen auf Internetportalen lesen und uns somit schon vorher ein Bild machen.

Bei Dienstleistungen wird das ganze aber schon schwerer. Wir können mühsam unsere Bekanntschaften in der Bubble fragen, ob man die Coaches, Lektor*innen oder Korrektor*innen kennt. Wenn aber der Thriller schreibende Kollege völlig ins Schwärmen kommt, muss das noch lange nicht bedeuten, dass es auch für uns passt.
Lasst euch ein paar Stichpunkte nennen, an denen man gute Dienstleister erkennt:

  • Es findet ein Vorgespräch statt. Das ist jedenfalls so bei Coaches und Lektoraten. Die Tätigkeit dieser beiden ist dazu da, euch oder eure Geschichte besser zu machen, also muss die Chemie stimmen. Man muss sich verstehen können, um zusammenarbeiten zu können.
  • Seriöse Anbieter drängen nicht ihre Ideen auf. Jedes Lektorat, jeder Tipp ist ein Vorschlag, den man nicht eingehen muss. Habt ihr Zweifel, dann sprecht! Denn wie unter Punkt 1 gesagt, geht es um eure Geschichte und nicht um ihre. Sie soll besser werden und nicht anders.
  • Vergleicht Preise, fragt sie an, fragt evtl. ein Probelektorat an. Günstig heißt nicht zu 100 Prozent, dass es schlecht ist. Es könnte sich um eine Neugründung handeln, aber auch hier ließe es sich kommunizieren. Generell gilt allerdings, dass einem nichts geschenkt wird und was sich zu gut anhört um wahr zu sein, ist es nicht.
  • Lasst euch nicht bedrängen. Unseriös ist auch, wenn ihr Entscheidungen schnell treffen sollt, also unter (Zeit)Druck oder wenn angebliche Angebote nur sehr kurz greifen und auch „nur noch bis heute 23:59 Uhr“ gelten.

Nun entscheiden wir uns vielleicht doch für einen Verlag und/oder eine Agentur. Doch wem sollen wir unser Baby anvertrauen?

Geben wir es dem Verlag, dessen Werbung wir im SoMe gesehen haben, der genau unser und auch nur unser Manuskript sucht und uns verspricht einen Bestseller daraus zu machen? Dem Verlag, von dem wir vorher noch nie etwas gehört haben, aber „immer auf der Suche nach neuen Talenten“ ist? Dem Verlag, der garantiert verlegt, wenn wir ihm 5000€ überweisen?

Ihr merkt es selbst oder? Gesunder Menschenverstand hilft uns weiter. Nach Verlagen und Agenturen lässt sich googlen und manchmal findet man dann doch Erfahrungsberichte. Agenturen wenden sich natürlich an Autor*innen, doch Verlage nicht! Verlage richten sich an Kundschaft, also Buchkäufer*innen. Fragt euch einmal wieso sie ständig neue Manuskripte suchen. Seriöse Firmen wollen auch kein Geld von euch direkt. Verlage und Agenturen verdienen an euren Verkäufen. Auch hier wird man nicht gedrängt ganz schnell eine Entscheidung zu treffen oder die Verträge innerhalb der nächsten Stunde zu unterschreiben.

Alles im Allem kommt man mit einem wachsamen Auge, freundlichen Worten und einer kommunikativen Zunge sehr weit. Man kann aus Fehlern anderer genauso lernen und es ist keine Schande, wenn man dann doch auf einen Scharlatan hereinfällt.

Informiert euch, lasst euch Zeit und schlaft eine Nacht drüber. Dann macht eure Erfahrungen, denn die Entscheidung kann euch niemand abnehmen.

Die Buchbubble ist groß und Schreiben ist KEIN einsames Handwerk. Also nur Mut!

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